Drehmomentschlüssel Bessere Kontrolle über manuelle Montageprozesse

Von Juliana Pfeiffer

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Manuelle Verschraubungen digital überwachen – möglich wird das durch die drahtlose Kommunikation des Drehmomentschlüssels Q-Shield mit einer übergeordneten Steuerung von Desoutter. Anwender profitieren bei Montageprozessen in Kleinserien oder bei schlechter Zugänglichkeit zur Schraubstelle.

Der Drehmomentschlüssel Q-Shield kann Prozesse überwachen sowie IO- und NIO-Daten an ein übergeordnetes System weitergeben.
Der Drehmomentschlüssel Q-Shield kann Prozesse überwachen sowie IO- und NIO-Daten an ein übergeordnetes System weitergeben.
(Bild: Desoutter)

Desoutter hat seinem Drehmomentschlüssel Delta Wrench überarbeitet. Q-Shield ist optisch zwar identisch, verfügt jedoch über ein besseres Gyroskop und arbeitet damit noch genauer. Der Schlüssel kann via RFID-Chip direkt mit der Connect-Plattform des Herstellers gekoppelt werden. Auch der Akku biete nun eine höhere Kapazität.

„Durch die Vernetzung des Messschlüssels mit der Kommunikationszentrale Connect via WLAN können unsere Kunden nun auch manuelle Verschraubungen digital in ihre Prozesse einbinden“, erklärt Michael Loosen, Produktmanager Desoutter. Damit integriert der Drehmomentschlüssel auch Montagetätigkeiten in übergeordnete Steuerungssysteme. Das erleichtere gerade die Montage von Kleinserien oder wenn mit einem Handwerkzeug mit langem Hebel gearbeitet werden müssen, weil die Schraubstellen sehr tief im Bauteil liegen und schlecht zugänglich sind, so der Experte.

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Null-Fehler-Strategie bei manueller Montage

In der Großserie wiederum kann der Q-Shield herkömmliche rein mechanische Knickschlüssel ersetzen. Dabei deckt ein einziger elektronischer Drehmomentschlüssel mehrere Anwendungen ab, für die bislang eine Vielzahl von mechanisch abschaltenden Schlüsseln erforderlich war. „Auch wenn Drehmomentschlüssel bei kritischen Schraubverbindungen als Backup-Werkzeuge für gesteuerte Akku- oder Elektroschrauber eingesetzt werden, müssen Anwender bei der Vernetzung und Dokumentation nun keine Abstriche mehr machen“, betont Michael Loosen.

Die Connect übertrage nun auch bei diesen manuellen Verschraubungen alle notwendigen Daten schnell und sicher. „Durch die Digitalisierung wird eine Null-Fehler-Strategie nun auch bei manueller Montage Wirklichkeit“, sagt der Experte. Damit erfülle Desoutter die steigenden Ansprüche an die Dokumentation und Rückverfolgbarkeit derartiger Verschraubungen etwa bei Zulieferern oder im allgemeinen Maschinen- und Anlagenbau.

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Präzision für Produktion und Qualitätssicherung

Der Drehmomentsensor im Q-Shield arbeitet unabhängig von der Handhaltung des Bedieners und ermittelt den Drehwinkel referenzlos über das integrierte Gyroskop. Kritische Schraubverbindungen lassen sich bei hoher Genauigkeit mit unterschiedlichen Schraubstrategien anziehen - etwa via Drehmomentsteuerung bei Drehwinkelkontrolle oder über einen Anzug auf den Drehwinkel als Steuergröße mit Drehmomentüberwachung. Das wechselbare Einsteckwerkzeug vorne am Schlüssel wird auf die passende Schraube oder Mutter gesetzt. Darin sitzt ein RFID-Sensor. Dieser ermöglicht eine prozesssichere Auswahl des zur Verschraubung gehörenden Parametersatzes. Zudem können Sonderabtriebe verwechslungssicher eingesetzt werden, da sie mit jeweils eigenen Parametern programmiert wurden, um das sich bei unterschiedlich langen Hebelarmen ändernde Drehmoment zu korrigieren.

Zudem lässt sich mit dem Messschlüssel die Qualität bereits verschraubter Verbindungen überwachen. Dazu wird an den ordnungsgemäß („I.O.“) durchgeführten Verschraubungen das Weiterziehmoment gemessen und daraus die Prozessfähigkeit des jeweils verwendeten Schraubwerkzeugs abgeleitet.

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Fehler an kritischen Schraubverbindungen vermeiden

Während Anwender in der Qualitätskontrolle mit dem Q-Shield vor allem das Aufbringen des richtigen Drehmoments überprüfen, kann der Schlüssel in der Serienfertigung bereits vorab mögliche Fehler aufdecken und vermeiden helfen - etwa ungewolltes, mehrfaches Anziehen ein und derselben Schraube. „Bei solchen nicht ordnungsgemäß angezogenen Verschraubungen meldet das Werkzeug ein „N.I.O.“ zurück, so dass der Mitarbeiter an der Linie umgehend korrigieren kann“, sagt Loosen.

Mit dem neuen Drehmomentschlüssel können alle an der Connect verfügbaren Schnittstellen und Softwareplattformen genutzt werden. Anwendern stehen bei der manuellen Montage damit alle Funktionen und Vorteile der Connect zur Verfügung. So könne der Q-Shield etwa bei bestimmten Vorkommnissen gesperrt oder wieder freigegeben werden, meint Loosen. Beispielsweise lasse sich das Werkzeug für eine bestimmte Anzahl an Verschraubungen freigeben und dann automatisch bis zum nächsten Bauteil sperren, wenn die programmierte Zahl erreicht wurde.

„Anwender können mit dem Schlüssel aber nicht nur Schrauben innerhalb eines Parametersatzes zählen, sondern im Gerät auch komplette Montage- prozesse hinterlegen“, erläutert Loosen. Sprich, auch Sequenzen aus verschiedenen Parametersätzen und mit einer jeweils unterschiedlichen Anzahl an Schrauben werden sicher verwaltet und kontrolliert. Zudem kann eine Bauteil-Identifikation mit den Schraubereignissen kombiniert werden, um eine lückenlose Dokumentation zu erreichen. (jup)

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