Karriere-Tipps für Ingenieure Wie Ingenieure ihr Gehalt steigern können

Von Katharina Hain

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Trotz Coronakrise und Lieferengpässen sind sie gefragt wie schon lange nicht mehr: Entwicklungs- / Automatisierungs-Ingenieure. Wo sich der Berufseinstieg finanziell besonders lohnt und welche Hard Skills verstärkt nachgefragt werden, lesen Sie in unseren Karriere-Tipps.

Entwicklungs- und Automatisierungsingenieure sind aktuell begehrt. Besonders hohe Einstiegsgehälter zahlt die Chemie- und Pharmaindustrie.
Entwicklungs- und Automatisierungsingenieure sind aktuell begehrt. Besonders hohe Einstiegsgehälter zahlt die Chemie- und Pharmaindustrie.
(Bild: gopixa - stock.adobe.com)

Ob im Maschinen- und Anlagenbau, in der Elektrotechnik oder in der Konstruktion: für Entwicklungs- und Automatisierungsingenieure gibt es gute Karriere-Aussichten. Das bestätigt auch der Blick auf die aktuellen Zahlen des Hays Fachkräfte-Index. Zwar hat Corona auch dieser recht begehrten Berufsgruppe zugesetzt. Dennoch konnte sich die Nachfrage in den vergangenen zwei Quartalen 2021/22 schnell erholen und weitestgehend stabilisieren. Im vierten Quartal kletterte sie immerhin von 21 Prozentpunkten auf ganze 45 Prozentpunkte im ersten Quartal 2022. Das sind rund 7.000 neue Stellen, die für Entwicklungs- und Automatisierungsingenieure allein in den ersten drei Monaten des Jahres neu ausgeschrieben wurden. Dabei wurden vor allem Ingenieure für die System-Automatisierung innerhalb meist groß angelegter Digitalisierungsvorhaben gesucht.

Wer seinen Master an einer technischen Hochschule absolviert hat, kann im Durchschnitt bereits mit 51.111 Euro brutto als Einstiegsjahresgehalt rechnen.

Ingenieurberuf: Wer verdient wie viel?

Während die Wirtschaftsingenieure mit 55.670 Euro unter den Berufseinsteigern bisher immer das höchste Jahresbruttogehalt einstrichen, ziehen jetzt auch andere Spezialisierungen, abhängig von akademischem Grad und Branche, nach. Wer seinen Master an einer technischen Hochschule absolviert hat, kann im Durchschnitt bereits mit 51.111 Euro brutto als Einstiegsjahresgehalt rechnen.

Entscheiden sich die Berufseinsteigenden dann noch für eine Branche, in der Automatisierung zum Kerngeschäft gehört, ist noch mehr drin. Laut der aktuellen Einkommensstudie von Hays und dem VDI-Verlag zahlt die Chemie- und Pharmaindustrie mit rund 60.760 Euro im Jahresmittel das höchste Einstiegsgehalt, der Fahrzeugbau bringt es auf 59.084 Euro und der Maschinen- und Anlagenbau auf immerhin 55.200 Euro.

Wer mindestens ein Jahr im Ausland tätig war, kann – je nach Position – zwischen vier und 18 Prozent mehr Gehalt einfordern.

Aber es gibt auch regionale Gehaltsunterschiede. In den Großräumen Stuttgart, Nürnberg und Rhein-Ruhr wird am meisten gezahlt, am wenigsten hingegen in der Region um die Stadt Dresden. Weitere echte Gehaltstreiber sind zudem berufsrelevante Auslandserfahrungen sowie Zusatz-Qualifikationen. Wer beispielsweise mindestens ein Jahr im Ausland tätig war, kann – je nach Position – zwischen vier und 18 Prozent mehr Gehalt einfordern. Wer sich zusätzlich oder „nachgeholt“ im Bereich System-Automatisierung qualifiziert, dem winken – wiederum je nach Position – zwischen 4.000 und 9.000 Euro mehr Gehalt pro Jahr.

Diese Faktoren bringen mehr Gehalt

Solange sich die angekündigten Preissteigerungen im privaten Konsum, noch nicht auf die Kostensituation der Unternehmen auswirken, sollten Entwicklungs-/Automatisierungs-Ingenieure die Spielräume für die Gehaltsverhandlungen für sich nutzen. Gerade, wenn potenzielle Arbeitgeber merken, der Kandidat hat mehrere Job-Offerten auf dem Tisch, sind viele nochmals bereit den bisherigen Gehaltsrahmen zwischen fünf bis zehn Prozent zu erweitern.

Zu den größten Gehaltstreibern gehört klar die Weiterqualifizierung.

Zu den größten Gehaltstreibern gehört klar die Weiterqualifizierung. Wer also vorweisen kann, sich in den Bereichen Umwelttechnik, erneuerbare Energien oder auch Robotertechnik zusätzliches Knowhow angeeignet zu haben, ist tendenziell attraktiver für den neuen Arbeitgeber. Zudem hat das Unternehmen auf Grundlage einer breiteren Qualifikationsbasis die Möglichkeit, einen Ingenieur in unterschiedlichen Geschäftszweigen einzusetzen.

Zu den wichtigsten Hard Skills gehören zweifelsohne die Auswahl des richtigen Automatisierungssystems, um damit Prozesse zu steuern und effizienter zu gestalten. Immer wichtiger wird allerdings auch die Schnittstellenkompetenz, beispielsweise wenn es um den Einsatz von Cobots für die Fertigung geht. Neben einem hohen technischen Verständnis sind Abstraktionsvermögen und disziplinübergreifende Kommunikationsfähigkeit mittlerweile unabdingbar. Denn dieser Aufsteiger-Beruf erfordert einen ganzheitlichen Blick für die Zusammenhänge, die dann intern nachvollziehbar kommuniziert werden können.

Work-Life-Integration: flexibel arbeiten und Karriere machen

Wer sich dafür entscheidet, sich weiter zu qualifizieren, sollte allerdings gleichzeitig daran denken, genügend zeitliche Reserven dafür einzuplanen. Steht beispielsweise ein Arbeitgeberwechsel bevor, sollten Ingenieure ihr Vorhaben gleich während des Bewerbungsgespräches transparent machen. Das gibt dem Unternehmen die Chance, ein passendes flexibles Arbeitsmodell anzubieten, was einerseits Weiterqualifizierung zulässt, bei dem andererseits nicht auf den beruflichen Aufstieg verzichtet werden muss.

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* Die Autorin ist seit 2007 beim internationalen Personaldienstleister Hays beschäftigt. Sie ist Bereichsleiterin für Talent Marketing und kümmert sich in dieser Funktion u.a. um die Bereiche Ingenieurwesen und Konstruktion. Sie verantwortet ebenfalls die Karriereberatung.

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